Die Mesotherapie ist eine komplementärmedizinische Behandlungsmethode, die um 1960 von dem französischen Landarzt Michel Pistor entwickelt wurde. Sie enthält Elemente aus der Akupunktur, der Neuraltherapie und der Reflexzonenbehandlung und wird in vielen Bereichen angewendet z.B. Arthrose, Sportverletzungen, Rückenschmerzen etc.
Im ästhetischen Bereich ist es eine schonende Methode, um die natürliche Schönheit und Leistungsfähigkeit des Körpers bis ins hohe Alter zu erhalten. Optimale Ergebnisse können jedoch nur dann
erzielt werden, wenn die betroffenen anatomischen Strukturen, z.B. die Haarwurzeln, noch intakt sind. Wie jedes andere naturheilkundliche Verfahren kann die Mesotherapie nur dort helfen, wo die
Reparaturmechanismen des Körpers noch wirksam sind.
Typische Anwendungen sind:
Wirkungsweise
Bei der Mesotherapie wird ein individuell zusammengestellter Wirkstoffcocktail aus Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren, durchblutungsfördernden Mitteln und anderen Zusätzen, wie Hyaluronsäure, Botulinumtoxin etc. mit feinen Nadeln in die Oberfläche der Haut eingearbeitet. Die Wirkstoffe und die sanfte Nadelung regen die Hautregeneration und Hautstraffung an. Die Haut wird mit Feuchtigkeit versorgt und die Neubildung von Kollagen und elastischen Fasern wird gefördert. Falten werden gemindert und Hautschäden repariert. Spätestens nach 3-5 Behandlungen sieht die Haut deutlich straffer und frischer aus.
Abhängig vom Anwendungsgebiet werden bei der Mesotherapie verschiedene Wirkstoffkombinationen verwendet:
Mesolift
dient der intensiven Revitalisierung, Glättung und sanften Modulation der Haut.
Feine Fältchen verschwinden, trockene und müde Haut beginnt wieder zu strahlen. Dazu werden hautstraffende Substanzen (unvernetzte Hyaluronsäure, Vitamine, Antioxidantien) mit einer feinen Nadel oberflächlich entlang der Hautfalten und in die gesamte Oberfläche von Gesicht, Hals, Dekolleté oder Handrücken eingearbeitet. Am schmerzlosesten ist die Behandlung mit einem elektronischen Injektionsgerät. Bei Bedarf kann eine Betäubungscreme aufgetragen werden. In 14-tägigen Abständen werden beim Mesolift 3-5 Behandlungen durchgeführt, die jeweils etwa 20 Minuten dauern. Die Behandlung sollte danach je nach Bedarf etwa alle 3-6 Monate wiederholt werden.
Mesobotox
dient hauptsächlich der sanften Behandlung mimischer Gesichtsfalten (Stirn- und Zornesfalten, Krähenfüßen der Augen, hängenden Mundwinkeln, Falten im Mundbereich, Hals- und Dekolletéfalten) und zur Revitalisierung der Haut. Eine revitalisierende Mesoliftmischung wird dabei mit kleinsten Mengen Botulinumtoxin vermischt und in die Haut am Ort des Muskelzuges verabreicht. Auch bei übermäßiger Schweißbildung im Achselbereich erzielt Mesobotox sehr positive Effekte. Die Injektionen sind wenig schmerzhaft und gut verträglich. Der Effekt wirkt natürlich. Die Wirkung nach einer Behandlung tritt nach ca. 3 Tagen ein. Nicht empfohlen wird die gleichzeitige Einnahme von Muskelrelaxantien, Aspirin oder Antirheumatika. Die Behandlung wird ein bis zweimal durchgeführt und ca. halbjährlich wiederholt.
Mesohair
Mit der Behandlung kann Haarausfall wirksam verlangsamt und das Haarwachstum angeregt werden. Hierzu wird ein Revitalisierungscocktail (u.a. Dexpanthenol, Biotin, Coenzym Q10, Thymusextrakt ) mit feinen Nadeln direkt in die Kopfhaut injiziert. Durch Zugabe homöopathischer Wirkstoffe können Störungen der Kopfhaut, wie z.B. Schuppen, parallel mitbehandelt werden. Die Wirkstoffe stimulieren und regenerieren die Haarfollikel, regen die Blutzirkulation an und fördern die Vitalstoffzufuhr. Auf diese Weise wird der Haarausfall verlangsamt, die Haarqualität verbessert und - sofern die Haarwurzeln noch vorhanden sind - ein erneutes und anhaltendes Wachstum gefördert. Die Therapie beginnt mit 6 Behandlungen im wöchentlichen Abstand und einer anschließenden monatlichen Erhaltungstherapie bei Bedarf. Bei starker Autoimmunaktivität, z.B. Alopezia areata (sub)totalis, oder langjähriger Glatzenbildung ist eine Mesotherapie aufgrund schlechter Erfolgsaussichten eher nicht zu empfehlen.
Mesocellulite
dient der Behandlung der Cellulite an Bauch, Hüfte, Po und Oberschenkeln. Mittels feinster Mikroinjektionen wird ein Cocktail mit stark durchblutungsfördernden, stoffwechselaktivierenden und fettmobilisierenden Wirkstoffen flächig in die betroffenen Bereiche eingebracht, um eine Glättung und Straffung der Problemzonen zu erreichen. Mesocellulite eignet sich vor allem für schlanke oder leicht übergewichtige Frauen, die hartnäckige Fettansammlungen nicht durch Gewichtsreduktion abbauen können. Nebenwirkungen sind außer moderaten Einstichschmerzen oder vorübergehenden blauen Flecken nicht zu erwarten. Je nach Ausprägung der Cellulite können für ein zufrieden stellendes Ergebnis 5 oder mehr Behandlungen in 14tägigen Abständen erforderlich sein. Pro Sitzung sollte nur eine begrenzte Fläche behandelt werden, eine Sitzung dauert daher ca. 30 Minuten.
Behandlungsablauf
Zunächst erfolgt ein ausführliches Beratungs- und Aufklärungsgespräch. Für die Behandlung selbst wird die zu injizierende Wirkstoffmischung individuell zusammengestellt und frisch zubereitet. Die Medikamente und Wirkstoffe werden, nach gründlicher Desinfektion des Behandlungsareals, in die Haut direkt am zu behandelnden Bereich gespritzt. Die Injektion ist nahezu schmerzfrei. Die Anwendung erfolgt entweder manuell oder über eine sog. Mesotherapiepistole bzw. Dermapen. Dieses erlaubt u.a. die Behandlung größerer Flächen in kurzer Zeit und eine genaue und sparsame Dosierung. Je nachdem welcher Bereich behandelt wird, variiert die Injektionstechnik. Nach der Behandlung werden die betroffenen Stellen gekühlt und es wird eine spezielle Schutzcreme aufgetragen. In der Regel hinterlässt die Behandlung keine Spuren, so dass Sie danach sofort wieder gesellschaftsfähig sind.
Wirkungsdauer
Die Wirkung der Mesotherapie entfaltet sich langsam über mehrere Monate, da körpereigene Regenerationsprozesse stimuliert werden. Es wird daher empfohlen, die Mesotherapie im Sinne einer Kur mit mehreren Behandlungen, sowie eine Auffrischbehandung in größeren Abständen durchzuführen. Die Wirkung hällt dann mehrere Monate bis Jahre an.
Risiken und mögliche Nebenwirkungen
Typisch ist eine sog. Erstreaktion mit Rötung, Schwellung und ggf. leichten Schmerzen. Möglich sind länger anhaltende Hautrötungen, sowie Schwellungen vor allem im Bereich der Augen und Lippen. Selten kommt es zu vegetativen Reaktionen, wie Schwindel und Übelkeit. Schwerere Nebenwirkungen, wie Wuchernarben oder Bindegewebsknötchen (Granulome) sind extrem selten. Infektionen sind, wie bei jeder Injektion, möglich aber sehr selten.
Gegenanzeigen